Schönbuchschule, Stuttgart

vielfaeltig, gemeinschaftlich

Schönbuchschule, Stuttgart

Das Gebäudeensemble befindet sich in einem weitläufigen Gartenareal mit Streuobstbestand. Bestehend aus 2 Schulgebäuden und einer Turnhalle aus den Jahren 1958/59, sollte es energetisch saniert werden. Zusätzlich wurde die Turnhalle komplett entkernt, räumlich den heutigen Anforderungen angepasst und in allen Bereichen auf den aktuellen technischen Stand gebracht.

Entwurfsziel war es, die gestalterische Sprache der Originalgebäude zu erhalten und im Hinblick auf heutige Anforderungen mit zeitgemäßen Materialien neu zu interpretieren. Der Faktor Wiedererkennung sollte erhöht werden und die Einheitsarchitektur der 50er und 60er Jahre ablösen.

Die gemauerten Fassaden wurden weitgehend durch ein gedämmtes und hinterlüftetes System aus Plattenwerkstoffen ersetzt, das in seiner Gliederung die Struktur des Mauerwerks aufnimmt. Wie die bauzeitlichen Ziegel stellen sie in Bezug auf Materialfarbe und Körnung einen authentischen Baustoff dar.

Die bauzeitlichen Holzfenster wurden durch elementierte Aluminium – Glas – Elemente ersetzt. In ihrer Gestaltung erinnern die neuen Fenster - Elemente an stilisierte Buchregale mit eingeschobenen, unterschiedlich breiten Büchern. Was außen nach Buchrücken aussieht, verbirgt im Inneren tatsächlich ein Regal, das in den Klassenräumen eine definierte Abstellfläche darstellt und so hilft Ordnung zu halten. So wird sinnbildlich dargestellt, dass eine Schule ein Ort gesammelten Wissens in Form von abstrahierten Büchern ist.

Die Farbwahl am gesamten Gebäude orientiert sich am Farbkreis nach Johannes Itten. Es wurden warme leuchtende Farben eingesetzt. Die Wirkung der drei ausgewählten Gelb- und Orangetöne wird verstärkt durch ruhige Hintergrundfarben in weiß und grau. Im Innenraum wurde in den neu gestalteten Bereichen mit Farben aus den Bereichen von Gelb bis Grün ergänzend eingegriffen, um so das Farbkonzept auch innen fortzuführen.

Durch die klare Formensprache und Farbigkeit wurde innerhalb eines Viertels mit uniformer Wohnbebauung ein Gebäudeensemble geschaffen, das ein klares Signal setzt und die Identifikation der Nutzer und Anwohner mit „ihrer“ Schule ermöglicht.

Bilder: © Dietmar Strauss, Besigheim

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